Venenleiden im Fokus: Diagnose, Behandlung und Prävention

Pressemitteilung /

Chefarzt Dr. Michael Steffen gibt Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Thema Venenleiden.

Venenleiden wie Krampfadern oder Thrombosen gehören zu den häufigsten Erkrankungen in Deutschland – acht von zehn Menschen leiden im Laufe ihres Lebens unter mehr oder weniger starken Venenveränderungen.

Für Betroffene ist das Klinikum Saarbrücken die richtige Anlaufstelle - das interdisziplinäre Team des dreifachzertifizierten Gefäßzentrums behandelt das komplette Spektrum venöser Erkrankungen. Das geht von akuten Erkrankungen und Notfällen wie Venenthrombosen und Lungenarterienembolien über chronische Erkrankungen wie Krampfadern und Venenverschlüsse mit Beinschwellungen und Wunden.

Venenleiden und wie sie behandelt werden

Doch wie werden Venenleiden eigentlich festgestellt? Und wie werden beispielsweise Thrombosen behandelt? Dr. Michael Steffen, Chefarzt der Klinik für Gefäß- und endovaskuläre Chirurgie, gibt anlässlich des heutigen Deutschen Venentags Antworten auf häufig gestellte Fragen.

Dr. Steffen, wie werden Venenerkrankungen diagnostiziert?

„Das wichtigste ist zunächst das Anamnesegespräch, da besprechen wir mit den Patienten ihre Beschwerden und die Entstehungsgeschichte. Danach ist sehr schnell klar, ob wir mit einem akuten und auch potenziell lebensbedrohlichen Krankheitsbild zu rechnen haben oder ob wir bei einem chronischen Problem im Rahmen einer planbaren Versorgung behandeln können. Es folgt eine körperliche Untersuchung, bei der auf Schwellungen, Schmerzen und Veränderungen der sichtbaren oberflächlichen Venen geachtet wird. Danach werden meist die Gerinnungsparameter im Blut bestimmt und eine Ultraschalluntersuchung gemacht – mit der Untersuchung können wir das Venensystem ohne Risiko und Schmerzen untersuchen.“

Was passiert, wenn beispielsweise eine Thrombose, also ein Blutgerinnsel in den Venen entdeckt wird?

„Wenn eine Thrombose entdeckt wird, folgt eine systematische Risikoabschätzung, ob das Gerinnsel in die Lunge verschleppt wurde – dann spricht man von einer Lungenarterienembolie. Je nach Risiko erfolgt eine sofortige Klärung mit einer Echo-Untersuchung des Herzens oder einer CT-Untersuchung. Falls eine Lungenembolie aufgetreten ist, wird sofort unser PERT Team aktiv – das ist ein fachübergreifendes Team aus unserer Kardiologie, Intensivmedizin und Gefäßchirurgie. Diese Fälle kommen mehrfach pro Tag in unterschiedlichen Schweregraden vor.“

Und wie wird die Thrombose dann behandelt?

„In den allermeisten Fällen wird eine Thrombose wie auch eine Lungenembolie nur mit einer medikamentösen Gerinnungstherapie, der Kompression der Beine und einer Überwachung behandelt. In seltenen Fällen werden komplexe Operationen und Katheterverfahren notwendig, um schwere Schäden abzuwenden.“

Wie merke ich, ob ich eine Thrombose habe?

„Eine Thrombose äußert sich durch eine – meist einseitige – schmerzhafte Schwellung eines Körperteils, meistens sind die Beine betroffen. In solchen Fällen sollte man rasch beim Hausarzt oder in einer Ambulanz vorstellig werden. Wenn Symptome wie Luftnot, Brustschmerzen, Husten oder Probleme mit dem Kreislauf hinzukommen, so kann eine lebensbedrohliche Lungenembolie eingetreten sein. In solchen Fällen sollte unverzüglich der Rettungsdienst kontaktiert werden, der die Betroffenen in eine geeignete Klinik bringen kann“.

Ist es möglich, Venenleiden wie Thrombosen vorzubeugen?

„Venenleiden sind oftmals genetisch veranlagt. Es gibt aber einige Dinge, die wir beeinflussen können. So zum Beispiel die Faktoren Bewegungsmangel, Übergewicht, Rauchen oder das Einnehmen der Pille als Empfängnisverhütung. Bei Krampfadern ist es leider so, dass man eine gewisse Veranlagung zu einer Bindegewebsschwäche hat und damit zu einem Verlust der Venenklappenfunktion. Wenn man betroffen ist, kann man durch das konsequente Tragen von Kompressionsstrümpfen vorbeugen und Abhilfe schaffen. Besonders Personen mit langen stehenden Tätigkeiten können davon profitieren.“

Zurück
Portraitfoto Michael Steffen
Dr. Steffen und sein Team behandeln im dreifachzertifizierten Gefäßzentrum das komplette Spektrum venöser Erkrankungen.