In der ersten Fortschreibung des Landesbettenplans hat das Gesundheitsministerium dem Klinikum Anfang des Jahres eine eigenständige Hauptfachabteilung Onkologie zugesprochen. Im Fokus wird auch hier die Behandlung des Patienten über Fachgrenzen hinweg stehen – weg vom Silo-Denken, hin zu Medizin mit Weitblick und Umsicht.
Ausbau der Onkologie
„Wir sehen dies als wichtigen Schritt, die Onkologie auf dem Winterberg auszubauen“, sagt Dr. Christian Braun und freut sich, dass ein so kompetenter Sektionsleiter gewonnen werden konnte, der nun vor wenigen Wochen gestartet ist. Der 45-jährige Wahlsaarbrücker Gregg Frost bringt als Facharzt für Innere Medizin, Hämatologie und Onkologie viel Erfahrung im Umgang mit krebskranken Patientinnen und Patienten mit. Und er ist kein Unbekannter: Zuletzt war er als Leitender Oberarzt in einem anderen Onkologischen Zentrum in Saarbrücken tätig. Ehrenamtlich engagiert er sich in mehreren Berufsverbänden, bspw. als Vorsitzender des Landesverbands Saar des Marburger Bunds, als Beisitzer im Vorstand und Vorsitzender des Ausschusses Weiterbildung der Ärztekammer Saar, und im Beirat der Saarländischen Krebsgesellschaft.
Der gebürtige Saarländer kennt das Krankenhauswesen von der Pike auf: Neben der Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger begann er ein Medizinstudium und fokussierte schnell die Onkologie: „Ich war von Anfang an von dieser Fachrichtung fasziniert, denn sie ist so vielseitig. Man arbeitet auf allen Ebenen interdisziplinär“, erklärt er. Dass neben der operativen und der Strahlentherapie auch viele medikamentöse Therapien eingesetzt werden können, mache den Beruf aus medizinischer Sicht sehr spannend.
"Winterberg-DNA" wird gelebt
Besonders schätzt er den interdisziplinären Ansatz in der Onkologie, der im Klinikum Saarbrücken bereits in vielen Kooperationen als „Winterberg-DNA“ gelebt wird: „Eine gute und adäquate Behandlung erfordert eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit, aber auch eine gute Kommunikation im Team unter allen beteiligten Berufsgruppen. Das ist hier definitiv so“, betont Gregg Frost. In den vergangenen Monaten ist auf dem Winterberg viel passiert, um den Leuchtturm Onkologie weiterzuentwickeln. Diverse Fachabteilungen arbeiten verzahnt in interdisziplinären Zentren. Das 2019 gegründete Onkovaskuläre Zentrum (OVZ) hat die Krebstherapie auf ein neues Level gehoben. Hier stehen interventionelle Therapieverfahren als Ergänzung der klassischen Säulen der Tumortherapie bei onkologischen Erkrankungen im Fokus. Dr. Christian Braun, Geschäftsführer und Ärztlicher Direktor des Klinikums, sagt: „Therapien können besser individualisiert und situationsabhängig gestaltet werden. Die Verbindung dieser Therapieansätze hat in dieser Breite und fachlichen Tiefe bisher gefehlt und hat somit Alleinstellungscharakter.“
Hoher fachlicher Anspruch
Im letzten Jahr wurde das Darmkrebszentrum von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) erfolgreich zertifiziert, weitere Zentren sind bereits in konkreter Planung und Umsetzung.
Gregg Frost sieht den fachlich hohen Anspruch der Disziplin als zentralen Motor: Die schnellen Fortschritte in der Grundlagenforschung und neue Erkenntnisse über bösartige Erkrankungen und daraus resultierende Behandlungsansätze machen es erforderlich, sich stetig fortzubilden und am Ball zu bleiben, um neue Therapieansätze zeitnah umsetzen zu können.
„Durch die modernen Behandlungsansätze sehen wir aber auch neue, bisher nicht bekannte Nebenwirkungen, um die man wissen muss und die man lernen muss, zu beherrschen“, sagt der Onkologe und Palliativmediziner. Gregg Frost freut sich über die neue berufliche Herausforderung auf dem Winterberg. „Hier darf ich etwas Neues aufbauen und kann meine eigenen Erfahrungen mitbringen.“