Durch Zusammenführung der Sektionen Pneumologie und Thoraxchirurgie im interdisziplinären Thoraxzentrum erfolgt die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen der Lunge, des Brustkorbs und der Atmungsorgane auf dem kürzesten Weg in enger Absprache auf dem Winterberg.
Die häufig durch die Komorbiditäten behafteten, komplexen und herausfordernden Herangehensweisen werden fächerübergreifend umgesetzt. Um dies zu gewährleisten, besteht eine enge Zusammenarbeit mit weiteren an der Diagnostik und Therapie beteiligten Abteilungen wie der Klinik für Radiologie, der Onkologie, der Infektiologie, der Strahlentherapie, der Palliativmedizin und dem Zentrum für Intensiv- und Notfallmedizin. Diese enge Vernetzung gibt uns die Möglichkeit, schnellstmöglich die optimale Diagnostik und Therapie bereitzustellen.
Wir behandeln sämtliche Erkrankungen der Lunge, wobei neben Infektionen der Lunge, obstruktiven Lungenerkrankungen wie Asthma und COPD, der Schwerpunkt auf der Diagnostik und Therapie bösartiger Erkrankungen der Lunge und des Rippenfells liegt. Einen großen Stellenwert hat hier die operative Behandlung von gutartigen und bösartigen Erkrankungen der Lunge und der weiteren Thoraxorgane.
Im interdisziplinären Schwerpunkt Thoraxmedizin auf dem Winterberg erfolgt die Diagnostik und sowohl konservative als auch operative Therapie von Erkrankungen der Lunge, des Brustkorbs und der Atmungsorgane. Die Diagnostik und Therapie von Lungenerkrankungen ist häufig komplex und bedarf eines fächerübergreifenden Vorgehens.
Eine zielgerichtete und professionelle Diagnostik ist Grundlage jeder Behandlung von Lungenerkrankungen. Wir bieten das komplette Spektrum moderner Lungenfunktionsdiagnostik an, wie die Bodyplethysmographie, CO-Diffusions-Messung, Bestimmung der Blutgase, unspezifischer Provokationstest, Prick-Test (Allergietest), Sechs-Minuten-Gehtest, Spiroergometrie.
Nicht nur räumlich, sondern auch funktionell bilden Herz und Lunge eine Einheit. Somit ist eine kardiale Diagnostik in der Abklärung von Lungenerkrankungen unabdingbar. Die Klinik für Herz- und Lungenkrankheiten (Innere Medizin II) verfügt hierfür über eine moderne kardiale Funktionsdiagnostik, ein Echokardiographielabor sowie Rechts- und Linksherzkatheter-Messplätze.
Die Sonographie bietet die Möglichkeit Pathologien der Thoraxwand, des Rippensfells und der der Lunge ohne Strahlenbelastung zu beurteilen. Wenn nötig, kann eine ultraschallgesteuerte Punktion von Lungentumoren und von Flüssigkeitsansammlungen im Thorax erfolgen.
Die Bronchoskopie (Spiegelung des Bronchialsystems) dient der Diagnostik und auch Therapie von Erkrankungen der Bronchien und des Lungenparenchyms. Die Untersuchung wird in Sedierung oder Vollnarkose durchgeführt. Über das Bronchoskop wird das Bronchialsystem beurteilt, in gleicher Sitzung kann je nach Fragestellung und Befund Sekret oder eine Spülflüssigkeit (BAL) zur weiteren Diagnostik gewonnen werden. Auch kann auffälliges Gewebe endobronchial oder transbronchial biopsiert werden.
Nicht nur in der Diagnostik, sondern auch in der Therapie endobronchialer Pathologien besitzt die Bronchoskopie einen hohen Stellenwert (siehe interventionelle Bronchoskopie).
Der EBUS dient der Abklärung mediastinaler Raumforderungen sowie der Beurteilung der mediastinalen Lymphknoten und ist eine entscheidende Untersuchung in der Diagnostik des Lungenkarzinoms und von Pathologien des Mediastinums.
Von den primären Tumoren der Lunge ist das Bronchialkarzinom die häufigste Diagnose. In der krebsbedingten Sterblichkeit ist die Erkrankung führend. Trotz heutigen medizinischen Möglichkeiten, übersteigt das Fünf-Jahresüberleben kaum 20 Prozent. Je nach Tumorausdehnung, Lage und Metastasierung in den benachbarten Lymphknoten kommen verschiedene operative Methoden in Frage, die sich von Schlüssellochtechnik (sog. VATS für Video Assisted Tthorakoskopic Surgery) bis hin zu Manschettenresektionen variieren können.
Dabei kommt die gesamte Breite an der individuellen Gegebenheit angepassten OP-Verfahren zum Einsatz:
Je nach Manifestation in verschiedenen Kompartimenten des Mediastinums (Mittelfellraum) kommen unterschiedliche Tumore in Frage.
Thymome stellen mit 50 Prozent die häufigsten Tumore des vorderen Mediastinums dar. Aggressives Wachstum dieses Tumors kann stark variieren. Operation mit vollständiger Resektion ist die Standardtherapie. Üblicherweise wird sie in Schlüssellochtechnik durchgeführt.
Leider stellt die Lunge den Metastasierungsort vieler fortgeschrittener Tumoren dar. Dazu zählen kolorektale Karzinome, Nierenzell- und Mammakarzinome, Sarkome sowie Metastasen der Hauttumore. Bei der Kontrolle des Primärtumors und dem günstigen Metastasierungsmuster kann es überlebensrelevant werden chirurgische Resektion vorzunehmen. Die Techniken der Resektion werden individuell angepasst.
Angeborene Thoraxdeformitäten wie pectus excavatum oder pectus carinatum können, auch wenn in seltenen Fällen, nicht nur kosmetische, sondern auch kardiozirkulatorische Relevanz aufweisen, daher kann die operative Korrektur indiziert sein.
Traumatisch bedingte Brustkorbinstabilität mit konsekutiver Ateminsuffizienz und fehlender Belastbarkeit kann ebenfalls die Indikation für Rekonstruktion darstellen.
Neben den gutartigen Tumoren können auch aggressive Geschwulste wie Sarkome oder Metastasen der Thoraxwand onkologisch-chirurgisch behandelt werden.
Die Lungenvolumenreduktion dient der Verbesserung der Atemmechanik bei schwerem Lungenemphysem. Je nach Verteilung des Ephysems kann die Volumenreduktion chirurgisch in Schlüssellochtechnik, oder im Rahmen einer Bronchoskopie durch die Einlage von Ventilen erfolgen. In Abhängigkeit von Lungenfunktion, verschiedenen radiologischen Parametern, Performance-Status, subjektivem Leidensdruck und vielen anderen Faktoren, wird im interdisziplinären Emphysemboard die optimale Behandlungsmethode festgelegt.
Je nach Stadium des Pleuraempyems, seiner Ausdehnung und Ausmaß des Lokalbefundes können verschiedenen Techniken der septischen Thoraxchirurgie – sowohl videoassistierten als auch konventionelle offene Dekortikationen angewandt werden.
Die chirurgische Behandlung von aktuell gehäuften Komplikationen der Covid-Pneumonien wie z.B. Destroyed Lung, Hämoptysen oder Lungenabszesse gehören selbstverständlich zu unserem Repertoire.
Je nach Ausdehnung eines Lungenkarzinoms ist eine Operation nicht immer möglich. In einzelnen Fällen kann dann eine Wiederöffnung eines durch einen Tumor verschlossenen Bronchus im Rahmen einer Bronchoskopie erfolgen. Diese wird in der Regel über ein starres Bronchoskop durchgeführt. Auch besteht die Möglichkeit einer endobronchialen Stentimplantation, um einem Verschluss vorzubeugen.
Zur Therapie des akuten Atemversagens sowie zur Entwöhnung von der Beatmung (Weaning) stehen uns im Zentrum für Intensiv- und Notfallmedizin 41 Beatmungsplätze zur Verfügung. Auch besteht die Möglichkeit von Lungenersatzverfahren (ECMO). Liegt eine chronische Schwäche der Atemmuskulatur vor, häufig als Folge einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung, so besteht die Indikation zu einer außerklinischen Beatmung. Bei uns erfolgt die Einstellung, Kontrolle sowie Optimierung der Beatmungstherapie.
Herz- und Thoraxchirurgie
Sektionsleiter Alexander Gamrekeli
Leiter der Pneumologie
Sektionsleiter Felix Stöckle
Winterberg 1
66119 Saarbrücken
Sekretariat:
Mona Herrmann
Tel. 0681 963 2612
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Alexander Gamrekeli
Sektionsleiter Thoraxchirurgie
Facharzt für Herz- und Thoraxchirurgie
Volle Weiterbildungsermächtigung für Thoraxchirurgie
Felix Stöckle
Sektionsleiter Pneumologie
Facharzt für Innere Medizin und Pneumologie
Volle Weiterbildungsermächtigung für Innere Medizin und Pneumologie
Zsofia Török
Oberärztin Pneumologie
Fachärztin für Innere Medizin und Pneumologie
Mona Herrmann
Sekretariat Pneumologie