Chirurgisches Bauchspeicheldrüsenzentrum im Klinikum Saarbrücken auf dem Winterberg - eine gebündelte Expertise für Ihre Gesundheit: Wir sind ein von der DGAV anerkanntes Kompetenzzentrum für chirurgische Erkrankungen des Pankreas.
Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse, die einer chirurgischen Behandlung bedürfen, sind sehr komplexe Krankheitsbilder. In Pankreaszentrum haben Sie Zugang zu einer spezialisierten Versorgung.
Wir planen mit einem abteilungsübergreifenden Team eine auf Sie zugeschnittene persönliche Behandlung. Sie können sich jederzeit mit festem Termin in der Sprechstunde von Chefarzt Dr. Dr. Gregor Stavrou und seinem Team vorstellen. Hier liegt der Schwerpunkt auf Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse. Sie können sich in diesem Rahmen auch eine Zweitmeinung einholen. Bringen Sie dazu bitte alle Befunde und Röntgenaufnahmen mit.
Eine spezialisierte und abteilungsübergreifende Behandlung hat vor allem den Vorteil, dass für jeden einzelnen Patienten individuell geplant wird, in Abhängigkeit des vorliegenden Krankheitsbildes.
Zumeist handelt es sich um (bösartige) Tumoren der Bauchspeicheldrüse. Viele Patienten erhalten – meist von nicht in der Pankreaschirurgie erfahrenen Medizinern – die Information, dass ihre Erkrankung „nicht chirurgisch angehbar“ sei. In einem Pankreaszentrum mit allen modernen diagnostischen, interventionellen, onkologischen und chirurgischen Möglichkeiten entspricht dies oft nicht den Tatsachen.
Die medizinische Fachbezeichnung für die Bauchspeicheldrüse ist "Pankreas". Sie liegt unmittelbar vor der Wirbelsäule und ist in drei Teile gegliedert - den Kopf, den Körper und den Schwanzteil. Um die Drüse herum liegen zahlreiche zentrale Blutgefäße. Die Bauchspeicheldrüse ist ein zentrales Stoffwechselorgan. Sie hat grob gesagt zwei Hauptfunktionen: einerseits die Produktion von Insulin, das den Blutzuckerspiegel reguliert, andererseits die Produktion von Verdauungsenzymen, die bei der Nahrungsaufnahme über einen Gang in den Zwölffingerdarm ausgeschüttet werden.
Bauchspeicheldrüsenerkrankungen haben aufgrund der komplexen Funktion der Drüse immer schwerwiegende Auswirkungen auf den gesamten Organismus, und die operative Behandlung erfordert meist größere chirurgische Eingriffe.
Entzündliche Krankheiten der Bauchspeicheldrüse können entweder akut auftreten oder einen chronischen Verlauf aufweisen. Häufige Gründe sind „hängen gebliebene“ Gallensteine oder Alkoholmissbrauch. Bei etwa 20 Prozent der Patienten kommt es zu einer schweren, teilweise lebensbedrohlichen Entzündung der Bauchspeicheldrüse. Typisch für eine Entzündung sind akut einsetzende Bauchschmerzen, die oft als gürtelförmig beschrieben werden.
Wir versuchen immer, die Bauchspeicheldrüsenentzündung zunächst gemeinsam mit unseren Kollegen der Gastroenterologie und Radiologie mit äußeren oder inneren Drainagen zu behandeln, im Extremfall stehen auch alle Möglichkeiten der operativen Therapie zur Verfügung.
Eine chronische Pankreatitis führt im Verlauf von mehreren Jahren zur Zerstörung der Bauchspeicheldrüse. Chronische Rücken- und Oberbauchschmerzen sind typisch, es kommt durch die mangelnde Verdauung zu Durchfällen mit übelriechendem Stuhlgang und stetigem Gewichtsverlust. Zudem tritt die Zuckerkrankheit (Diabetes) auf. Ursache sind oft Steine im Bauchspeicheldrüsengang und auch Alkoholmissbrauch. Für die Schmerzen und Ernährungs- sowie Zuckerproblematik können wir auf unser Netzwerk aus Ernährungsberatung, Diabetologie und Schmerztherapie zurückgreifen. Bei chronischen Beschwerden ist aber oft eine chirurgische Therapie zur Linderung der Beschwerden angezeigt und hat dabei die besten Ergebnisse. Die Art der Operation ist im Ausmaß individuell auf den einzelnen Fall zugeschnitten. Ein Sonderfall sind sogenannte Pseudozysten – diese flüssigkeitsgefüllten Hohlräume sind meist nach Entzündung der Bauchspeicheldrüse übrig und verursachen Beschwerden (z.B. Schmerzen). Auch hier hat die Chirurgie die besten Erfolgsaussichten – diese eher kleineren Operationen führen wir meistens minimalinvasiv durch (beispielsweise als transgastrale Zysto-Gastrostomie).
In der Bauchspeicheldrüse können verschiedene gutartige Tumoren entstehen. Diese werden in die Hauptgruppen der hormonproduzierenden (endokrinen) und der zystischen Pankreastumore eingeteilt. Insbesondere die zystischen Tumoren sind mittlerweile besser verstanden und können durch eine gut verzahnte Diagnostik besser eingeschätzt werden. Einige dieser Tumore haben die Tendenz, zu entarten und zu Bauchspeicheldrüsenkrebs zu werden, weshalb in solchen Fällen operiert werden sollte. Die Entscheidung über die Notwendigkeit fällt bei uns im Zentrum aber immer in einer gemeinsamen Konferenz unter Berücksichtigung aller Fakten und individueller Gegebenheiten.
Der häufigste bösartige Tumor der Bauchspeicheldrüse ist das Adenokarzinom, das von den Zellen der Drüsengänge ausgeht, die den Verdauungssaft produzieren. Dieses tritt vorwiegend im höheren Lebensalter auf. Neben dem Adenokarzinom sind andere bösartige Tumoren sehr viel seltener. Oft ist das erste Zeichen der Erkrankung die Gelbsucht (Ikterus), die zur Krankenhausaufnahme führt. Im Rahmen der weiteren Diagnostik kann die Erkrankung besser eingegrenzt werden – eine genaue Diagnose gelingt aber häufig erst nach der Operation.
Wichtig ist für uns die Betrachtung des Gesamtfalles und die Klärung aller Optionen in der gemeinsamen Tumorkonferenz. Je nach Ausdehnung der Erkrankung reicht das Spektrum von Vorbehandlung über Operation plus Nachbehandlung zu einer zusätzlichen kombinierten Bestrahlung oder der Chemo-Immuntherapie. Die für Sie optimale Behandlung wird dabei im Konsens aller beteiligten Ärzte nach neuesten Richtlinien besprochen.
Die bei Bauchspeicheldrüsenkrebs notwendige ausgedehnte Operation wird in unserem Zentrum in hoher Frequenz und mit höchster Expertise immer radikal durchgeführt, dazu gehört auch die standardisierte Entnahme von Lymphknoten bei der OP – hier können Sie auf die Erfahrung unserer Operateure bauen. Auch Gefäßresektionen werden, wenn nötig, durchgeführt.
Diese Operationen werden meist als OP nach Kausch-Whipple oder als pyloruserhaltende Pankreaskopfresektion bezeichnet. Bei allen OPs werden der Zwölffingerdarm, der Gallengang, der Kopf der Bauchspeicheldrüse, die lokalen Lymphknotenstationen (Mesopankreas) und die Lymphknoten der Region entfernt. Der Unterschied zwischen der klassischen Kausch-Whipple OP und dem Pyloruserhalt besteht in der Erhaltung des kompletten Magens mit Pförtnermuskel, was im Nachgang eine bessere Lebensqualität bedeutet und von uns wann immer möglich durchgeführt wird.
Nach der Operation ist häufig für einige Wochen eine zusätzliche Behandlung mit Enzymen in Tablettenform zu den Mahlzeiten notwendig, nach einigen Wochen kann ein Auslassversuch gemacht werden, zumeist ist eine dauerhafte Einnahme nicht notwendig. Dies ist aber abhängig von der Funktion der Bauchspeicheldrüse vor der OP, so kann z.B auch ein Diabetes, der vorher nicht wirklich erkannt war, sich nach der OP zeigen und zu einer Behandlungspflicht führen.
Bei einer Tumorlage im Schwanzbereich der Drüse kann die Operation auch minimalinvasiv erfolgen – auch hier haben wir das radikale Operationsverfahren ohne Kompromisse eingeführt. Hier muss oftmals die Milz mitentfernt werden, ggf werden davor drei Impfungen (Pneumokokken, Meningokokken und Hämophilus influenzae) zum Schutz bei Verlust der Milz verabreicht.
In manchen Fällen ist eine Entfernung der gesamten Bauchspeicheldrüse notwendig – dann besteht postoperativ ein insulinpflichtiger Diabetes. Auch in dieser Situation profitieren die Patienten von unserem internen Netzwerk aus Ernährungsberatung und Diabetologie – sie werden vor ihrer Entlassung mit einem speziellen Sensor versorgt, der Sicherheit in der Diabeteseinstellung bietet.
Wir verfügen im gesamten Behandlernetzwerk, aber insbesondere in der Chirurgie über die Erfahrung und auch die Fallzahl, um als Kompetenzzentrum für die chirurgische Behandlung des Pankreas von der Fachgesellschaft zertifiziert zu sein. Selbstverständlich haben die Patienten aber auch Zugriff auf das gesamte Behandlungsnetzwerk des DKG-zertifizierten Darmkrebszentrums (Psychoonkologie, Palliativmedizin, Schmerztherapie, onkologische Fachpflege etc.)
Patientinnen und Patienten mit Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse haben oft komplexe Probleme und große Operationen hinter sich. Eine große Hilfe in der Bewältigung und bei Fragen bietet die Selbsthilfegruppe "Arbeitskreis der Pankreatektomierten" (ADP), mit der wir sehr eng zusammenarbeiten. Mehr Informationen zum ADP finden Sie hier.
Dr. Dr. Stavrou ist national wie international ein anerkannter Experte auf dem Gebiet der Leber-, Gallenwegs- und Bauchspeicheldrüsenchirurgie (HPB). Gemeinsam mit seinem in der Pankreaschirurgie ebenfalls sehr erfahrenen Leitenden Oberarzt Dr. Akram Gharbi konnte er eine standardisierte und radikale Chirurgie der Bauchspeicheldrüse etablieren. Auch das radikale und an die Patientensituation angepasste RAMPS-Verfahren der minimalinvasiven Chirurgie im Bereich des Pankreasschwanzes gehört zum Leistungssprektrum.
Dr. Dr. habil Gregor A. Stavrou
Chefarzt
Facharzt für Chirurgie, Viszeralchirurgie und spezielle Viszeralchirurgie, FEBS (HPB)
Dr. Akram Gharbi
Leitender Oberarzt
Facharzt für Viszeralchirurgie und Spezielle Viszeralchirurgie
Dr. Rizky Widyaningsih
Oberärztin
Fachärztin für Viszeralchirurgie
Prof. Dr. Daniel Grandt
Chefarzt der Inneren Medizin I
Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie
Dr. Klaus Radecke
Sektionsleiter Endoskopie
Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie
Prof. Dr. Elmar Spüntrup
Chefarzt der Radiologie
Facharzt für diagnostische Radiologie und Neuroradiologie
Dr. Steffen Roß
Oberarzt
Facharzt für Radiologie Funktionsbereich Computertomographie
PD Dr. Konrad Schwarzkopf
Chefarzt Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Stv. Ärztlicher Direktor
Facharzt für Anästhesie, Spezielle Anästhesiologische Intensivmedizin, Notfallmedizin
Dr. Roland Heyny-von Haußen
Ärztlicher Leiter MVZ Klinikum Saarbrücken
Facharzt für Pathologie mit der Zusatzbezeichnung Molekularpathologie
Dr. Georg Jacobs
OnkoSaar
Gregg Frost
Leiter Sektion Onkologie
Wolfgang Merda
Psychoonkologe
Dr. Annette Hammes
Diabetologin und Adipologin
PD Dr. Patrick Naumann
Ärztlicher Leiter der Xcare-Strahlentherapie
Sabine Stein
Onkologische Pflegefachkraft
Manuela Zewe
Das Zentrum befindet sich seit November 2017 im Auf- und Ausbau. So ist um die chirurgische Expertise in der Pankreaschirurgie ein Zentrum entstanden, in dem gemeinsam mit allen Fachbereichen eine optimale Therapie für Sie umgesetzt werden kann. Bislang erfolgten mehr als 100 Eingriffe – viele davon in der höchsten Schwierigkeitsstufe.
Durch die enge Verzahnung mit den niedergelassenen Kollegen, insbesondere den onkologischen Praxen im Saarland, kann die Behandlung auch über die Operation hinaus fortgeführt werden. Um die Qualität zu prüfen und uns stetig zu verbessern, werden die Operationsergebnisse anonym in der nationalen Datenbank "STUDOQ" der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) erfasst.
Wir sind anerkanntes Kompetenzzentrum für chirurgische Erkrankungen des Pankreas.
Unser Team kümmert sich gerne umfassend um Sie. Sprechen Sie uns gerne jederzeit an.