Auch für niedergelassene Ärzte soll diese Plattform getestet werden. Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig, gerade in Zeiten von Corona, wo persönliche Kontakte in den Hintergrund treten.
„Ihr Lebertumor ist inoperabel“: Diesen Satz hören Patientinnen und Patienten allzu oft, sagt Dr. Dr. Gregor Stavrou, Chefarzt der Klinik für Allgemein, Viszeral-, Thorax- und Onkologische Chirurgie des Klinikums Saarbrücken. Er ruft dazu auf, sich in jedem Fall immer eine Zweitmeinung einzufordern. Dies gilt für nicht nur für Lebertumore, sondern für viele Krebserkrankungen wie z. B. Bauchspeicheldrüsenkrebs oder auch Darmkrebs. Die Behandlung von Krebspatienten ist „Teamarbeit“, so Stavrou. Im Klinikum Saarbrücken geht dies für seinen Zuständigkeitsbereich nun niedrigschwellig per Video-Chat. Das Angebot startet, auch bedingt durch die Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie, als Pilotprojekt. „Ich schaue mir Befunde gemeinsam mit den Patienten über Video-Chat an. Dann kann ich einschätzen, welche weiteren Schritte wir gemeinsam angehen sollten. Die Chancen, dass wir auf diese Weise viele dieser „inoperablen“ Tumore doch noch in den Griff bekämen, schätze ich als hoch ein“, sagt der Chirurg. Möglich sind auf diesem Kanal auch Beratungs- oder Nachsorgegespräche, für die Patienten sonst ins Krankenhaus kommen müssten. Natürlich ersetzt dieser virtuelle Kontakt nicht das persönliche Gespräch oder die klinische Untersuchung, sie ist aber gerade in Zeiten von Corona ein wertvoller Baustein, um Patienten eine einfache und schnelle Kontaktaufnahme zu ermöglichen.
Im Idealfall schicken die Patienten vorab Befunde, insbesondere auch CT/MRT-Untersuchungen auf CD mit den entsprechenden Arztbriefen zu, dann können diese während der Sprechstunde gemeinsam diskutiert werden. Interessierte vereinbaren per E-Mail oder Telefon einen Termin (achi@klinikum-saarbruecken.de, Tel. 0681/963-2441) und erhalten den Zugangscode. Über das Programm „ClickDoc“, in dem es auch ein virtuelles Wartezimmer gibt, wird die Videosprechstunde abgehalten.
Voraussetzung ist entweder ein Smartphone/Tablet oder ein PC/Laptop mit Internetverbindung. Auf der entsprechenden Homepage können sich die Gesprächspartner via Zugangscode einloggen.