Im Bereich der Neuroradiologie werden auch interventionelle Verfahren durchgeführt (sog. neuroradiologische Interventionen), bei denen der Neuroradiologe verschiedenartige therapeutische Eingriffe im Kopf-, Hals- und Wirbelsäulenbereich durchführt. Sowohl die neuroradiologische Diagnostik als auch die neuroradiologischen Interventionen erfolgen jeweils in enger Zusammenarbeit mit den Kollegen der Neurochirurgie, der Gefäßchirurgie und der Neurologie. Alle neuroradiologischen interventionellen Behandlungsmethoden werden interdisziplinär besprochen, um jedem Patienten das jeweils beste Verfahren anbieten zu können.
Folgende spezielle Behandlungsmethoden im Kopf-/Halsbereich und an der Wirbelsäule (neuroradiologische Interventionen) werden angeboten:
- Bei der Schmerztherapie erfolgt unter computertomographischer Kontrolle die gezielte Infiltration im Wirbelsäulenbereich.
- Es können computertomographisch auch gezielt Proben aus dem Wirbelsäulenbereich entnommen werden oder z.B. Eigenblut zum Verschluss eines Liquorlecks appliziert werden.
- Verhaltstrukturen oder Eiteransammlungen können auch in der Wirbelsäule oder im Bandscheibenfach gezielt entlastet oder drainiert werden. Dabei können auch Proben für die Keimgewinnung entnommen werden.
- Zu den wichtigen vaskulären neuroradiologischen Therapien zählen der Verschluss von Hirnarterienaneurysmen mittels Spiralen (Coils), der Verschluss von Gefäßmalformationen, wie sog. Angiome und Fisteln mit verschiedenen Embolisaten sowie die Embolisationen von Tumoren im Kopf-, Hals- und Wirbelsäulenbereich.
- Ein weiteres wichtiges Einsatzgebiet neuroradiologischer Interventionen ist die Öffnung von Hirngefäßen und Halsschlagadern bei Einengungen (Karotisstent) sowie auch im Rahmen der Akuttherapie bei Schlaganfall (lokale Lyse, Thrombusaspiration, Rekanalisation und Stent etc.).
- Thrombektomie bei großem Schlaganfall. Bereits seit 2010 und somit als eines der ersten Zentren in Deutschland wird dieses neue Verfahren mit kathetergesteuerter Extraktion von Blutgerinnseln aus den grossen Hirngefässen im Klinikum Saarbrücken angewandt. Mittlerweile werden ca. 100 Patienten/Jahr so rund um die Uhr und 365 Tage im Jahr behandelt.
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