Von 400 bis 150.000 Gramm, von klein bis groß, vom unreifen Frühgeborenen bis zum fast erwachsenen Teenager: Ein breites Patienten- und Behandlungsspektrum zeichnet die Kinderintensivstation (KIS 20) im Klinikum Saarbrücken aus und macht die Arbeit für das Pflegeteam so interessant und abwechslungsreich. Neben dem engen Elternkontakt, hält auch das Team zusammen, tauscht sich aus und unterstützt sich gegenseitig.
Da der Winterberg die einzige Kinderklinik in Saarbrücken ist, sind die Kolleginnen und Kollegen auch abseits des Klinikums mit dem Einsatzwagen des Perinatalzentrums Level 1 unterwegs, um beispielsweise schwerstkranke Kinder aus anderen Kliniken auf unsere breit spezialisierte Kinderintensivstation aufzunehmen.
Einzigartig in der Region ist auch die Zertifizierung als babyfreundliches Krankenhaus, so dass zahlreiche Kolleginnen babyfreundliche Weiterbildungen durchlaufen. Was das KIS-Team noch ausmacht? Wir haben die Kolleginnen im Februar und März 2024 begleitet und sie nach ihrem persönlichen Blick auf ihr Team in der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin gefragt.
„Ich kann mich noch an das erste Kind erinnern, das ich hier versorgt habe – selbst heute würde ich die Eltern noch wiedererkennen und weiß an welchem Platz es behandelt wurde“, blickt Bianka Lambert auf ihren Start 2009 auf der Kinderintensivstation (KIS 20) zurück.
Denn egal ob Frühgeborenes oder Jugendliche, die im Intensivbereich der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin auf dem Winterberg behandelt werden, das Team fiebert bei vielen Schicksalen mit, schließlich bleiben manche junge Patienten über Wochen und Monate auf der Station. Dennoch: „Man muss versuchen nicht zu viel mit nach Hause zu nehmen, aber auch empathisch sein. Viele Eltern sind dankbar, wenn man auch mal Emotionen zeigt, menschlich und nahbar bleibt“, sagt die stellvertretende Stationsleitung.
Gerade diese besondere Verbindung zu Kind und Eltern zeichnet die Arbeit auf der KIS 20 aus, nicht nur auf Seiten der Pflege. Auch die Familie gibt dem Team viel zurück, an besonderen Tagen erreichen die Kolleginnen oftmals Bilder von ihren früheren Patienten und können so an ihrer Entwicklung nach der Entlassung teilhaben. „Gesundheits- und Kinderkrankenpflege war das, was mich immer mitgerissen hat. Man gibt viel, bekommt aber auch sehr viel zurück“, erklärt Bianka Lambert.
Seit ihrer Ausbildung 1999 gehört sie zum Team Winterberg – und kennt nicht nur den Bereich Kinderkrankenpflege: Nach dem Examen schnupperte die sechs Jahre in die Erwachsenenpflege. Auch spannend, doch das Herz zog sie sobald sich die Chance bot, auf die KIS. Ob der Wechsel herausfordernd war? „Es war, als wäre ich nie aus der Kinderkrankenpflege weggewesen. Es ist ein wenig so wie Fahrradfahren, das verlernt man nicht.“
Die Herausforderung der KIS liegt vielmehr im breiten Patientenspektrum, denn es ist eben keine reine Neonatologie. Die intensivmedizinische Versorgung reicht vom unreifen Frühgeborenen bis zum fast erwachsenen Teenager.
Gute Elternarbeit ist da genauso wichtig zum Vertrauensaufbau, wie die eigene Weiterbildung. Neben ihrer Fachweiterbildung in der pädiatrischen Intensivpflege hat Bianka Lambert so auch, neben der Stationsleiterfortbildung, sich auch qualifiziert als Wundexpertin und Trageberaterin. „Das Tragetuch gehört zu unserem Bondingkonzept dazu – für Eltern ist es schön, einen engen Kontakt herzustellen. Wir geben ihnen durch die Anleitung Sicherheit, das ist auch eine gute Vorbereitung für zuhause.“
Für den „Kindernotfall“ gerüstet: Unser Team der Kinderintensivstation (KIS 20) kümmert sich nicht nur auf der Station um junge Patientinnen und Patienten, sondern auch bei hausinternen Notfalleinsätzen und vor allem auch außer Haus. So gehören zum Perinatalzentrum Level 1 ein eigenes Einsatzfahrzeug sowie ein Transportinkubator mit denen das Team Winterberg schwerstkranke Kinder aus anderen Kliniken auf unsere breit spezialisierte Kinderintensivstation aufnehmen kann.
Ein Vorteil unserer KIS, der Christina Altmeyer (links) und Samira Adams überzeugt hat. „Die Arbeit auf der KIS bietet Vielfalt durch die Bereuung von Frühchen ab der 23. Schwangerschaftswoche bis zu Kindern bis 15 Jahren“, verweisen die beiden auf ihren abwechslungsreichen Arbeitsalltag zu dem auch mal die Begleitung ins MRT oder die Elternarbeit zählen.
Durch die vielen verschiedenen Krankheitsbilder sehen sie auch für sich persönlich einen großen beruflichen Lernvorteil. „Es ist eine Arbeit auf Augenhöhe im interdisziplinären Team“, betonen Samira (27) und Christina (25). Ins kalte Wasser geworfen wird da niemand, vielmehr schätzen die beiden, dass die Kolleginnen langsam an den neuen Aufgabenbereich herangeführt werden – die Einarbeitung steht für neue Teammitglieder in den ersten drei Monaten im Fokus.
So wechselte Samira im März 2020 nach ihrer Ausbildung in einer anderen Klinik auf die KIS, Christina folgte nach ihrem bestandenen Examen auf dem Winterberg im Oktober 2020. „Von jung bis erfahren“ setzt sich das KIS-Team zusammen, elementar ist dabei die gegenseitige Unterstützung in allen Situationen: „Im Team können wir uns aufeinander verlassen, in neuen Situationen ist immer ein Ansprechpartner verfügbar.“
Daneben bietet sich jedem die Gelegenheit sich weiter zu spezialisieren, ob durch die zweijährige Fachweiterbildung in der pädiatrischen Intensivpflege, durch Fortbildungen im Bereich Still- und Laktationsberatung, Tragetuchberatung oder als Neonatalbegleiter.
Neben dem Fachlichen, sind es aber auch die emotionalen Momente, die die KIS auszeichnen. „Man kann Teil von schönen Situationen sein“, blicken Samira und Christina beispielsweise auf die Unterstützung beim Sectio-Bonding oder den Kontakt zu ehemaligen Frühchen, die sie beispielsweise am Weltfrühgeborenentag wiedersehen und an ihren Erfolgserlebnissen und dem Entwicklungsverlauf teilhaben können.
„Die Arbeit mit Kindern macht mir unheimlich viel Spaß, ich habe hier eine neue Herausforderung gefunden“, blickt Anja Vogt auf die Kinderintensivstation (KIS 20). Nach zehn Jahren in der Erwachsenenpflege zog es sie zur Arbeit mit Babys und Kindern zurück – zu unserem Glück: Seit 2010 gehört sie zum Team Winterberg.
Vier Jahre später übernahm sie auf der KIS 20 die stellvertretende Leitung, seit Herbst 2021 hat sie die Stationsleitung inne: „Als Leitung kann ich so viel bewirken. Ich schätze an der KIS besonders die Vielfalt – nicht nur was die Krankheitsbilder angeht. Es gibt hier relativ viele Kolleginnen und jede ist einzigartig, bringt ihr Wissen, ihre Erfahrung und auch Empathie mit ein“, blickt Anja Vogt, selbst zudem qualifiziert als Laktations- und Stillberaterin (IBCLC), Trageberaterin und Familienkrankenschwester, auf ihr Team.
Essentiell ist dabei die zweijährige berufsbegleitende Fachweiterbildung in der pädiatrischen Intensivpflege, die jede der Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen im Laufe ihrer Zeit auf der KIS durchlaufen sollte, um den oft auch anspruchsvollen Herausforderungen in der Notfallversorgung von Kindern, Säuglingen und in der Neonatologie zu begegnen.
Denn auf der KIS werden die Kleinsten und Kränksten versorgt – neben zahlreichen positiven Erlebnissen, muss man auch für Herausforderungen gewappnet sein. Damit das gelingt, setzt die KIS neben Weiterbildung auch auf Notfalltrainings und eine gezielte Einarbeitung neuer Kollegen.
In Notfallsituationen setzt das Team der Kinderintensivstation auf gute Kommunikation, Zusammenarbeit und vor allem auf bestmögliche Vorbereitung durch regelmäßige Notfall- und Reanimationstrainings. Für Tanina Kopp liegt darin die Basis für den Zusammenhalt auf der KIS 20 – neben dem Wissen, sich auch abseits von Notfällen im Alltag auf die Kolleginnen verlassen zu können.
Für unser Foto legt sie vorm gemeinsamen Reanimationstraining an Simulationspuppe Paul eine Pause ein, sonst werden an der Frühchenpuppe gezielt Versorgungssituationen geübt, damit im realen Fall jeder Handgriff sitzt. „Alle Fort- und Weiterbildungen werden vom Arbeitgeber oder durch Spenden finanziert“, blickt die 28-Jährige auf die Möglichkeit zur Spezialisierung unter anderem durch die wiederkehrenden Fortbildungen zu den Themen Bindung, Entwicklung, Stillen im babyfreundlich zertifizierten Perinatalzentrum.
Seit Oktober 2019 hat die examinierte Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin im Level 1 Zentrum mit Neonatologie und Maximalversorgung ihre berufliche Heimat gefunden. Von 400 bis 150.000 Gramm: Gerade das breite Spektrum an Patienten und die gute Zusammenarbeit mit verschiedensten Fachabteilung zeichnen für Tanina Kopp die KIS aus und sorgen für abwechslungsreiche Dienste.
Neben „Winterberg-Patienten“ werden hier auch Notfälle aus anderen Krankenhäusern, die eine Level-1-Expertise für die optimale Versorgung benötigen, oder aus Hausgeburten behandelt.
Doch egal, wo die Kinder entbunden wurden, auf der KIS steht die Eltern-Kind-Bindung auch nach der Geburt immer im Mittelpunkt. Besonders in Erinnerung bleiben so für die Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin unter anderem die Dankbarkeit der Eltern und Kinder, die teilweise über Jahre noch mit den Kolleginnen – teilweise auch privat – in Kontakt bleiben.
Aufeinander Acht geben, darin liegt die Stärke unseres Teams der Kinderintensivstation (KIS 20). „Man hat jederzeit die Möglichkeit, zwischen der Versorgung eines schwerstkranken Intensivpatienten und der Betreuung eines weniger intensivpflichtigen Kindes oder Jugendlichen zu wechseln“, blickt Jana Meguin auf die gegenseitige Unterstützung der Kolleginnen im Team.
Auch im Falle eines Personalausfalls setze man hier auf Flexibilität und gemeinschaftliche Zusammenarbeit. Das gegenseitige Acht geben beginnt hier schon bei der Einarbeitung: Über drei Monate werden neue Kollegen an die vielseitigen Aufgabenbereiche herangeführt und auch danach erwarten sie immer wieder verschiedene Anleitungen, beispielsweise an intubierten Patienten, sowie regelmäßige Fort- und Weiterbildungen und Notfallsimulationstrainings, erzählt Jana.
Seit 2013 gehört die 2016 examinierte Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin (auf unserem Foto übrigens gerade auf einem simulierten Patiententransfer zum OP und durch das Equipment jederzeit für einen potenziellen Ernstfall gerüstet) zum Team Winterberg.
Auf der KIS machte sie dann 2020 die zweijährige Weiterbildung zur pädiatrischen Intensivfachkraft zur patientenorientierten Pflege und Betreuung schwerkranker, intensivpflegebedürftiger Kinder und deren Angehörigen.
Was in knapp elf Jahren Winterberg besonders in Erinnerung bleibt? „Die erste Betreuung von Frühgeborenen“, sagt Jana Meguin. Durch die oft längere Begleitung von Kind und Eltern entstehen so Bindungen, zu manchen Familien haben die Kolleginnen auch Jahre später noch Kontakt.
Aber es sind nicht nur die Erfolgsgeschichten der kleinen Kämpfer, die im Gedächtnis verankert sind – auch Sterbebegleitung gehört zum Beruf dazu und geht natürlich auch am Team nicht spurlos vorbei. Gerade in solchen Situationen hilft dann auch wieder das aufeinander Acht geben im Team.
Baby Lea kennt Ina Theiss schon seit sie kaum größer war als eine Hand, seitdem hat sie die kleine frühgeborene Kämpferin, hier gemeinsam beim Bonding mit ihrer Mutter Sarah Thome, und ihre Familie auf ihrem Weg auf unserer Kinderintensivstation (KIS 20) begleitet.
Denn nicht nur die pflegerische Versorgung der Kinder, auch der enge Kontakt zu den Eltern macht unsere KIS aus. „Die Arbeit auf einer Kinderintensivstation, das klingt für Außenstehende oftmals schlimm. Aber man kann auch viel Positives mitnehmen“, blickt Ina Theiss beispielsweise auf die Dankbarkeit der Eltern, die das Team häufig erfährt.
Die Entscheidung für die Kinderkrankenpflege und das Team Winterberg war für Ina Theiss die Richtige – auch wenn der Ursprungsplan mal die Pädiatrie – auf der Ärzteseite – war. Zur Vorbereitung entschied sie sich 1999 für die Ausbildung zur Kinderkrankenschwester – und blieb dann im Job.
Der private Weg führte sie schließlich von Düsseldorf ins Saarland und 2006 dann zu ihrer neuen beruflichen Heimat im Klinikum Saarbrücken. Dort startete sie zunächst kurzzeitig in der Privatsprechstunde der Urologie – und im sportlichen Winterberg-Team beim Drachenbootrennen, wo sie von der damaligen KIS-Stationsleitung auf einen Stationswechsel angesprochen wurde.
Mit Erfolg: 18 Jahre später schlägt ihr Herz immer noch für die KIS. „Ich liebe es einfach hier. Ob kleine Patienten, große Patienten oder der Kontakt zu den Eltern, die Arbeit ist einfach vielseitig und das nicht nur auf der Station selbst, sondern wir sind auch bei Kaiserschnitten dabei oder im Außeneinsatz in anderen Häusern mit dem Notfallfahrzeug des Perinatalzentrums. Die Arbeit ist breit gefächert und das macht unheimlich viel Spaß.“
Essentiell ist dabei auch der Zusammenhalt der Kolleginnen und Kollegen, nicht nur in der Pflege, sondern häufig auch Hand in Hand mit dem Ärzteteam. Beispielsweise in Notfallsituationen ist einer für den anderen da, unterstützt und denkt über den eigenen Arbeitsbereich hinaus mit.
Dass der Teamgeist gelebt wird, zeigt sich auch durch private Kontakte abseits des Bergs. „Privates und Berufliches kann man hier gut miteinander vermischen, das ist nicht überall selbstverständlich“, weiß Ina Theiss.
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