Frauenmilchspende gibt Frühchen Livia nach ihrer Geburt Kraft

Pressemitteilung /

Warum die Frauenmilchbank auf dem Winterberg gerade für Frühchen so wichtig ist.

Gerade für frühgeborene Kinder ist Muttermilch besonders wertvoll: Sie enthält wichtige Nährstoffe, die das Kind stärken und beim Aufbau einer gesunden Darmflora helfen. Nach einer Frühgeburt kann es aber sein, dass die Milchproduktion bei der Mutter noch nicht so weit ist.

So war es auch bei Lisa Caruso: 2021 kam ihr Sohn Vincenzo in der 30. Schwangerschaftswoche zur Welt. Lisa Caruso hatte zu dieser Zeit noch keine Milch, um ihren Sohn zu ernähren - ihr Körper war einfach noch nicht so weit. Daher hat Vincenzo Milch aus der Frauenmilchbank des Klinikums Saarbrücken bekommen. Milch, die von anderen Frauen für genau solche Fälle gespendet wurde.

„Ich war dankbar, dass mein Sohn Spenderinnenmilch bekommen konnte, als ich ihm keine geben konnte“, erzählt Lisa Caruso. Sie ist damals von Krankenpflegerinnen auf die Frauenmilchbank aufmerksam gemacht worden und hat das Angebot gerne angenommen.

Tochter Livia kommt per Notkaiserschnitt zur Welt

Vor drei Wochen hat Lisa Caruso ihr zweites Kind auf dem Winterberg bekommen: Ihre Tochter Livia kam am 10. Januar 2023 um 12:02 Uhr als Notkaiserschnitt zur Welt – in der 32. Schwangerschaftswoche.

Daher hat Livia ein paar Tage lang Milch aus der Frauenmilchbank bekommen, bis Lisa Caruso selbst so weit war. Noch liegen Mutter und Kind auf der Kinderstation, bis Livia fit genug ist. „Die Stationsleitung ist sehr lieb, ich kann Wünsche und Ängste äußern. Für mich hat die Station vieles ins Positive verändert“, erzählt die zweifache Mutter.

Lisa Caruso spendet jetzt selbst

Wenige Tage nach der Geburt war es dann so weit: Lisa Caruso hatte genug Milch.  Aus Dankbarkeit spendet sie jetzt selbst an die Frauenmilchbank. „Seit ich hier bin, habe ich schon zwei Gefrierfächer voll Milch gespendet“, sagt sie. Mittlerweile stillt Lisa Caruso Livia direkt an der Brust und freut sich, wenn die überschüssige Milch anderen helfen kann.

Ihr ist es wichtig, dass öfter über das Thema Frauenmilchbank gesprochen wird und mehr Frauen spenden: „Ich hoffe, es finden sich ein paar Spenderinnen für die kleinen Kämpfer“, sagt die zweifache Mutter.

Unterstützung durch die Sozialmedizinische Nachsorge

Für Frühchen-Mütter wie Lisa Caruso gibt es im Klinikum Saarbrücken ein besonderes Unterstützungsangebot: Die Sozialmedizinische Nachsorge – das Angebot ist einzigartig im Saarland.

Das Team der Sozialmedizinischen Nachsorge unterstützt Familien von Frühchen, Familien mit chronisch kranken Kindern und hilft weiter, wenn Neugeborene längerfristig medizinisch versorgt werden müssen.

Die gelernte Kinderkrankenschwester und Case-Managerin Marion Herrmann kümmert sich seit der Geburt von Vincenzo um die Familie Caruso: Sie ist beispielsweise zusammen mit Mutter und Kind zum Kinderarzt gegangen und hat geholfen, eine Physiotherapie für den Kleinen zu organisieren.

Außerdem unterstützt sie in allen Fragen, die nach der Geburt auftauchen. Egal ob es dabei um sozialrechtliche Fragen geht oder um das Vernetzen mit anderen Einrichtungen oder Ärzten: Die Case-Managerin unterstützt die Familie, wo sie kann.

Die Sozialmedizinische Nachsorge wird über die Krankenkasse finanziert und betreut Kinder und Familien im ganzen Saarland. Hier erfahren Sie mehr über das Unterstützungsangebot der Sozialmedizinischen Nachsorge.

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Marion Herrman steht links und schaut auf das Baby Livia, die von ihrer Mutter (rechts) gehalten wird
41 Centimeter klein und 1880 Gramm schwer: Livia kam am 10. Januar 2023 als Frühchen zur Welt.