Neues Team „MEDRI“ entlastet Pflegepersonal auf den Stationen

Pressemitteilung /

Für das „Stellen der oralen Medikamente“ ist ein neues Team zuständig. Es verschafft dem Pflegeteam mehr Freiraum.

Im Klinikum Saarbrücken wird seit Anfang Juli ein „Medikamenten-Richtdienst“ eingesetzt. Das Team „MEDRI“, bestehend aus Gesundheits- und Krankenpflegerinnen, einer Altenpflegerin und einer Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin, unter Leitung von Bereichsleitung Katja Festor unterstützt ab sofort stationsübergreifend unsere Pflegeteams der Normalstationen beim Herrichten der „oralen Medikation“ für den jeweiligen Folgetag. Es ist eine verantwortungsvolle Aufgabe, die den Teams auf den Stationen Zeitgewinne bringt und die Qualitätssicherung im Medikationsprozess stärkt.

Damit ergänzt der Winterberg seine starke Initiative, die Pflegekräfte auf den Stationen zeitlich möglichst zu entlasten, mit einem weiteren wichtigen Baustein. Neben der Einführung der Abteilungen Patientenlogistik und Bettenmanagement seit Oktober 2022, die den Stationen den Transport von Patienten durchs Haus und die Abfrage nach Bettenverfügbarkeiten seither übernehmen, hat das Klinikum Saarbrücken hier erneut Initiative gezeigt, um dem Fachkräftemangel aktiv zu begegnen und die Arbeitsqualität in den Teams zu steigern. Indem das „Stellen der Medikamente“ (so der Fachbegriff) ausgelagert und zentral organisiert wird, bleibt mehr zeitlicher Freiraum für komplexe Pflegesituationen. So werden die Pflegekräfte in ihren täglichen Arbeitsabläufen in der Patientenversorgung entlastet.

Ein Einsatz-Team besteht jeweils aus zwei dreijährig examinierten Pflegekräften, die das benötigte pharmakologische Wissen mitbringen, das für das Richten erforderlich ist. „Wir sind ständig bemüht, Strukturen in den Arbeitsabläufen zu betrachten und neu zu organisieren. Durch diesen Effekt ergibt sich ein Zeitgewinn, der die Pflegekräfte auf den Stationen entlastet und sie dadurch mehr Zeit haben für eine gute Patientenversorgung“, sagt Teamleiterin Katja Festor (Foto ganz rechts). Es sei zudem ein wichtiger Beitrag zum unternehmensweiten Risikomanagement und erhöhe die Patientensicherheit in der Klinik: „Vier Augen sehen mehr als zwei, somit ist dieses Prinzip ein wertvoller Beitrag zur Arzneimitteltherapiesicherheit.“

Taktung ist auf die Routinen und den Bedarf der Stationen angepasst

Jutta Steinbrenner, Jutta Hooß, Tina Breitbach, Ursula Zissel, Isabell Geldermans, Christine Bommer (Foto v.l.n.r.) sowie Brigitte Maul und Martina Dincher (fehlen auf dem Foto) kommen ab sofort in einem festgelegten Rhythmus im Zweier-Team auf die Stationen und kümmern sich dort ausschließlich um das Richten der Tabletten („orale Medikation“) für unsere stationären Patientinnen und Patienten. Die Taktung ist genau auf die Routinen und Bedarf der Stationen angepasst.

Was zunächst wie eine einfache Arbeit aussieht, erfordert ein hohes Maß an Konzentration und ist eine verantwortungsvolle wichtige Aufgabe. Sie kümmern sich ausschließlich um die Medikamente und übernehmen keine anderen Tätigkeiten, so dass Zeitressourcen zur Verfügung stehen, die „5-R-Regel“ umzusetzen: Richtige Person, Richtiges Medikament, Richtige Dosierung, Richtige Applikationsart, Richtiger Zeitpunkt. Durch das bewusste Arbeiten mit einer kritischen Reflexion von zwei Personen, die ihr Erfahrungswissen nutzen, werden auch Richtige Anwendungsdauer, Richtige Aufbewahrung, Richtiges Risikomanagement, Richtige Dokumentation und Richtige Entsorgung beachtet und optimieren so den Ablauf im Medikationsprozess.

Vier-Augen-Prinzip stellt Arzneimitteltherapiesicherheit sicher

Die festgelegten Uhrzeiten sind wichtig, weil sich so der Stationsalltag für alle besser planen lässt und effizienter gestaltet werden kann. Selbstverständlich ist die Einhaltung der rechtlich empfohlenen Vorgehensweise des Richtens von oraler Medikation im Vier-Augen-Prinzip gewährleistet. In der Praxis gestaltet sich dies so: Pflegefachkraft 1 liest das verordnete Medikament vor, während Pflegefachkraft 2 das Medikament aus dem Schrank greift und es richtet. Pflegefachkraft 1 beobachtet, ob Medikament und Dosis korrekt sind. Ausgenommen von diesem Vorgang sind Betäubungsmittel (BTM).

Ganz komplett ist das Team MEDRI noch nicht, weitere Kolleginnen stehen aber schon in den Startlöchern und stoßen zwischen August und Oktober dazu. Externe Pflegepersonen, die zu dem Team hinzukommen, erhalten eine Einführung in die Strukturgrundlagen des Hauses. Externe und interne Kolleginnen erfahren zudem in einer Schulung die wichtigsten Punkte des Konzeptes.

„Wir sind zuversichtlich, dass dieses neue Team einen erheblich positiven Einfluss auf die Arbeitszufriedenheit in der Pflege hat und parallel zu einer Qualitätssicherung im Medikationsprozess beiträgt“, sagt Katja Festor. Sie dankt allen für die Unterstützung und Zusammenarbeit.

Neues Team komplettiert Winterberg-Kleeblatt für die Pflegeteams

Das neue Team komplettiert das Winterberg-Kleeblatt an entlastenden Elementen für die Pflegeteams auf den Stationen, die das Klinikum Saarbrücken in den vergangenen Jahren ermittelt und konsequent umgesetzt hat.

  • Einführung der Teams Patiententransportdienst und Bettenmanagement 
  • Inbetriebnahme einer Aufnahmestation der Zentralen Notaufnahme
  • Einrichtung einer Kurzlieger-Station (Station 11)
  • Neues Team MEDRI

Umrahmt werden diese Maßnahmen den ebenfalls in den vergangenen Jahren entwickelten innovativen Benefits, von denen Pflegekräfte auf dem Winterberg profitieren können: Am beliebtesten sind z.B. die lukrativen „Joker-Dienste“ auf freiwilliger Basis. Auch das Versprechen „keine Überplanung“ kann das Klinikum in den meisten Fällen halten, sinnvolle Ausfallkonzepte sorgen für eine sichere Freizeitplanung und größtmögliche Flexibilität. So gelang es auch, dass das „Rufen aus dem Frei“ zur Deckung des Personalbedarfs bei uns zur Seltenheit geworden ist. Auch die drei verschiedenen "Springerpool-Modelle" kommen seit Jahren gut an, weil sie auf die Bedürfnisse unserer Mitarbeitenden eingehen.

Auch Lust auf Arbeiten in einem solchen Umfeld, in dem Work-Life-Balance ein wichtiges Element ist? Zu den offenen Stellenangeboten geht es hier.

 

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Jutta Steinbrenner, Jutta Hooß, Tina Breitbach, Ursula Zissel, Isabell Geldermans, Christine Bommer (Foto v.l.n.r.) rund um Teamleitung Katja Festor (rechts) unterstützen künftig die Stationen beim "Stellen" der Medikamente. Auf dem Foto fehlen Brigitte Maul und Martina Dincher.