Spende an den Winterberg: Mobile Intensivstation für Frühchen

Pressemitteilung /

Der neue Transportinkubator wurde finanziert von der Björn Steiger Stiftung, Privatspenden und dem Klinikum.

Die Björn Steiger Stiftung hat dem Perinatalzentrum im Klinikum Saarbrücken einen neuen Transportinkubator der modernsten Generation offiziell zur Nutzung übergeben. Zum Einsatz kommt das 100.000 Euro teure Hightech-Transportsystem, wenn sehr kleine Frühgeborene und erkrankte Neugeborene aus umliegenden Geburts- und Kinderkliniken in der Region zur besseren Versorgung und Behandlung sicher und schonend in die Spezialklinik nach Saarbrücken verlegt werden müssen.

Für alle Rettungsmittel geeignet

Der neue Intensivpflege-Transportinkubator für das Perinatalzentrum auf dem Winterberg, das die höchste Versorgungsstufe Level 1 hat, ist eine spezifische, individuelle Systemlösung der Firma Saegeling Medizintechnik, die gemeinsam mit den Medizinern der Klinik ausgewählt wurde. Er ersetzt das in die Jahre gekommene Vorgängermodell und erfüllt sämtliche aktuelle Sicherheitsnormen. Mit diesem Inkubator können Transporte in allen saarländischen Rettungsmitteln erfolgen, er ist auch geeignet, um in Intensivtransporthubschraubern genutzt zu werden. Bei Gefährdung der Vitalfunktionen des Früh- bzw. Neugeborenen kann auf erweiterte Therapiemöglichkeiten der Intensivmedizin zurückgegriffen werden. Ausgestattet mit allen dafür notwendigen intensivmedizinischen Zusatzgeräten und Überwachungseinheiten für Herz und Atmung, Beatmungsgerät und Spritzen- und Infusionspumpen bietet dieser Transportinkubator für sämtliche Notfälle alles, um die jüngsten Patienten behutsam und sicher ins Zentrum für operative und konservative Kinder- und Jugendmedizin auf dem Winterberg in Saarbrücken zu verlegen. Zusätzlich sorgen die sehr guten Wärme- und Schallschutz-Isolierungswerte des neuen Transportinkubators für den Schutz der kleinen Patienten.

Langfristige Schäden können verhindert werden

„Die Behandlung in einer spezialisierten Kinderklinik ist für das Überleben von Früh- und Neugeborenen und ihre weitere Entwicklung unerlässlich. Als Perinatalzentrum der höchsten Versorgungsstufe verfügen wir über Erfahrungen und Einrichtungen, um auch schwierigste Fälle jederzeit versorgen zu können. Damit können bei diesen Patienten langfristige Schädigungen verhindert oder abgemildert werden“, sagt Dr. Marie-Claire Detemple, kommissarische Co-Leiterin des Zentrums für operative und konservative Kinder- und Jugendmedizin mit einer Kinderintensivstation, auf der Frühgeborene ab 350 Gramm Geburtsgewicht behandelt werden.

Jährlich bis zu 55 Frühchen unter 1500 Gramm Geburtsgewicht

Hier kommen jährlich bis zu 55 Frühgeborene mit einem Geburtsgewicht unter 1.500 Gramm auf die Welt. Aus den umliegenden Geburtskliniken kommen einige hinzu. „Für diese notwendigen Transporte sind wir mit dem neuen Transportinkubator jetzt noch besser aufgestellt“, sagt Dr. Marie-Claire Detemple.

Finanziert wurde der 100.000 Euro teure Intensiv-Transportinkubator durch Spenden der Björn Steiger Stiftung sowie durch das Klinikum Saarbrücken. Die Nebenkosten wie Wartung und Inspektion werden zukünftig von der Björn Steiger Stiftung getragen, die im Einzugsgebiet hierzu Spenden einwirbt.

„Ich freue mich sehr, dass wir dem Perinatalzentrum in Saarbrücken den neuen Transportinkubator übergeben können. In den vergangenen Jahren haben sich neue technische Möglichkeiten ergeben, die jetzt genutzt werden können. Das Risiko, das mit jedem Transport verbunden ist, kann damit auf ein Minimum reduziert werden. Mit diesem hochmodernen System sind die kleinen Patienten immer sicher unterwegs. Für jedes Kind ist diese Unterstützung eine wichtige Hilfe für einen guten Start ins Leben“, so Thomas Pflanz, Manager des Projekts „Baby-Notarztwagen“ bei der Björn Steiger Stiftung. „Ich danke allen Beteiligten für ihre großzügige Unterstützung des Projekts und auch der Firma Saegeling Medizintechnik, die wertvolle Arbeit bei der Beratung zur Konfiguration geleistet hat.“

Das Baby-Notarzt-Projekt der Björn Steiger Stiftung

Seit 1970er-Jahren kümmert sich die Björn Steiger Stiftung um optimale Transportbedingungen für Frühgeborene. Bereits 1974 war die Stiftung für die Entwicklung und Indienststellung des ersten Rettungswagens für Frühgeborene verantwortlich. Mit „Felix“ stellte sie 2012 die fünfte und jüngste Generation des Fahrzeugs vor. Derzeit sind deutschlandweit die Baby-Notarztwagen der Stiftung an vier aktiven Standorten stationiert. Darüber hinaus hat die Björn Steiger Stiftung Transportinkubatoren für die Krankenhäuser und Kliniken in Flensburg (Schleswig-Holstein), Neuwied (Rheinland-Pfalz), Bayreuth (Bayern), Leipzig (Sachsen), Darmstadt (Hessen), Oldenburg (Niedersachsen) und Halle (Sachsen) für den Einsatz zur Verfügung gestellt. Die Björn Steiger Stiftung finanziert das Baby-Notarztwagenprojekt mithilfe von Spendenaktionen und Sponsoren.

 

Björn Steiger Stiftung

Auf dem Heimweg vom Schwimmbad wurde der achtjährige Björn Steiger von einem Auto erfasst. Es dauerte fast eine Stunde, bis der Krankenwagen eintraf. Björn starb am 3. Mai 1969 nicht an seinen Verletzungen, er starb am Schock. Seine Eltern Ute und Siegfried Steiger gründeten daraufhin am 7. Juli1969 die Björn Steiger Stiftung als gemeinnützige Organisation mit dem Ziel, die deutsche Notfallhilfe zu verbessern. Meilensteine dieses Engagements sind z.B. die Einführung der bundesweit einheitlichen und kostenfreien Notrufnummern 110/112, der Aufbau der Notruftelefonnetze an deutschen Straßen, die Einführung des Sprechfunks im Krankenwagen und der Aufbau der Luftrettung. Aktuelle Initiativen widmen sich insbesondere dem Kampf gegen den Herztod, der Breitenausbildung in Wiederbelebung, der Sensibilisierung von Kindern und Jugendlichen für den Notfall und dem Frühgeborenentransport.

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Anja Vogt, pflegerische Leitung der Kinderintensivstation KIS-10, Dr. Marie-Claire Detemple, kommissarische Co-Leiterin des Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin Matthias Mudra, Verwaltungsdirektor des Klinikums Saarbrücken (v.l.n.r.) und Geschäftsführer Dr. Christian Braun (ganz rechts) freuen sich über den neuen Transportinkubator, mit dem kleinste Frühgeborene mit allen saarländischen Rettungsmitteln transportiert werden können. Thomas Pflanz, Projektmanager Baby-Notarztwagen / Projektkoordinator "Herzsicher" von der Björn Steiger Stiftung war zur Übergabe vor Ort, Linda Boden, Produktmanagerin von Saegeling Medizintechnik, begleitete die Inbetriebnahme.