Der Geschäftsführer und Ärztliche Direktor unseres Klinikums, Dr. Christian Braun, und der Ärztliche Leiter des Rettungsdienstes des Saarlandes, Dr. Thomas Schlechtriemen, haben gemeinsam für einen Aufsatz im „Saarländischen Ärzteblatt“ Datensätze zu der Zahl der Notfallpatienten während des Lockdowns ausgewertet und aufbereitet. Der komplette Text ist in der September-Ausgabe des saarländischen Ärzteblatts in der Rubrik „Aus Wissenschaft und Forschung“ (S. 8-16) abrufbar: https://www.aerzteblatt-saar.de/pdf/saar2009_008.pdf. Außerdem hat auch die Saarbrücker Zeitung (Ausgabe vom 18. September 2020, Seite B1) darüber berichtet.
Die Auswertung zeigt, dass nach Beginn des Lockdowns (16. März 2020) beim Rettungsdienst und in der landesweit größten Zentralen Notaufnahme (ZNA) auf dem Winterberg die Zahl der Notfallpatienten eingebrochen ist. Während der corona-bedingten Ausgangsbeschränkungen verringerte sich die Zahl der Einsätze der Notärzte um 16 Prozent und die der Rettungswagen um 23 Prozent. Im Klinikum Saarbrücken zählte man im Lockdown im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 34 Prozent weniger ambulante und 19 Prozent weniger stationäre Notfälle. Die rückläufigen Zahlen machten sich insbesondere bei folgenden Krankheitsbildern bemerkbar: Durchblutungsstörungen im Gehirn, Herzrhythmus- und Kreislaufstörungen, Alkoholvergiftungen, Lungenerkrankungen und Verletzungen.
Ursachen des Rückgangs
Die Ursachen hierfür sehen die beiden Ärzte unter anderem darin, dass das Risiko für bestimmte Notfälle wie beispielsweise Verkehrs- oder Sportunfälle während der Ausgangsbeschränkungen insgesamt reduziert war. Zudem hätte einige Patienten aber auch schlicht und ergreifend Respekt davor gehabt, sich während der Pandemie in die medizinische Behandlung eines Krankenhauses zu geben.
