Transurethrale Resektion des Karzinoms (TUR-B):
Elektroresektion der Blasentumoren durch die Harnröhre ohne Bauchschnitt. Um die zuverlässige Identifizierung auch kleinster Karzinome sicher zu stellen, können diese durch Hexaminolaevulinat angefärbt und mittels fotodynamischer Diagnostik sicher identifiziert werden. Bei oberflächlichen Karzinomen ist die transurethrale Elektroresektion die Therapie der ersten Wahl. Mit ihr ist die Heilung des Karzinomleidens möglich.
Blasenentfernung und Harnableitung:
In den Fällen, in denen aufgrund der Ausdehnung und der Wachstumstiefe des Karzinoms eine komplette Entfernung der Blase notwendig wird, bieten wir verschiedene Arten der Harnableitung an. Als besonders sichere Harnableitung bieten wir das Ileum-Conduit an. In besonderen Fällen kann bei geprüfter Indikation auch eine kontinente Harnableitung mittels Neoblase (Ersatzblase bei Mann und Frau) erfolgen. Beide Verfahren garantieren den höchstmöglichen Erhalt an Lebensqualität.
Nierenzellkarzinom
Ziel ist die radikale Entfernung des Karzinoms im Gesunden. Große Karzinome erzwingen die komplette Entfernung der Niere. Bei Karzinomen bis maximal 6 cm Durchmesser und bei anatomisch günstiger Lage erfolgt die Karzinomentfernung im Sinne einer Nierenteilresektion im Gesunden bei Organerhaltung. Dies ist insbesondere die Therapie der Wahl bei Einnierigkeit. Die Nierenentfernung und auch die Nierenteilresektion wird, wenn möglich, durch laparoskopische Operationsverfahren (Schlüssellochoperation) durchgeführt.
Nierenbeckenkarzinom, Harnleiterkarzinom
Ein Nierenbeckenkarzinom oder Harnleiterkarzinom wird radikal chirurgisch durch die komplette Entfernung von Niere und Harnleiter unter Mitnahme einer Blasenmanschette operiert. Angeboten wird hier die radikale Schnittoperation bzw. die laparoskopische Schlüssellochoperationstechnik, ggf. auch mit endoskopischer Harnleiterentfernung. Bei oberflächlichen, nicht in die Tiefe infiltrierenden Harnleiterkarzinomen kann auch unter sorgfältiger Abwägung der Heilungschancen eine Teilresektion des Harnleiters mit End-zu-End-Anastomose durchgeführt werden.
Nebennierentumor, Nebennierenkarzinom
Die operative Entfernung von Nebennierentumoren und Nebennierenkarzinomen erfolgt in der Regel laparoskopisch durch die Schlüssellochoperation.
Hodentumoren
Bei Verdacht und/oder Vorliegen eines Hodenkrebses erfolgt die Freilegung und ggf. die Entfernung des Hodens durch einen Leistenschnitt. Die weitere Therapie des Hodenkarzinoms richtet sich nach der histologischen Klassifizierung und nach den Leitlinien der deutschen Gesellschaft für Urologie. Die retroperitoneale Lymphadenektomie (radikal oder modifiziert) wird, wenn immer möglich, durch die laparoskopische Operation (Schlüssellochchirurgie) durchgeführt. Die verschiedenen Formen der Zytostatikatherapie erfolgen durch die urologische Klinik.
Seltene Tumorerkrankungen
Auch bei selteneren Tumorerkrankungen wie der des Penis oder des Retroperitoneums besteht große Behandlungserfahrung. Zur Diagnosestellung und Therapie werden bei Retroperitonealtumoren zunehmend laparoskopische Operationstechniken (Schlüssellochchirurgie) angewandt
Wir führen bei allen urologischen Krebserkrankungen, die durch alleinige Radikaloperation nicht heilbar sind, moderne medikamentöse Therapien nach den neuesten Leitlinien durch.