Fragen und Antworten rund um die Erkrankung "Scharlach"

Pressemitteilung /

Dr. Marie-Claire Detemple, Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin, blickt auf die hochansteckende Infektionskrankheit.

Plötzlich auftretendes Fieber? Halsschmerzen? Eine himbeerrote Zunge? Rötliche, nicht juckende Hautausschläge ein, zwei Tage danach?

Das könnte Scharlach sein, eine hochansteckende Infektionskrankheit, die durch Bakterien („A-Streptokokken“) verursacht wird und die Einnahme von Antibiotika erforderlich macht. Eine Impfung gegen Scharlach gibt es nicht. Scharlach gilt als klassische Kinderkrankheit, die aber auch Erwachsene treffen kann.

Dr. Marie-Claire Detemple, kommissarische Co-Leitung unserer Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, beantwortet einige Fragen rund um das Krankheitsbild:

Wie wird Scharlach übertragen?

Durch die sogenannte „Tröpfcheninfektion“, also beim Sprechen, Husten oder Niesen. Selten ist die sogenannte „Schmierinfektion“, also über verunreinigte gemeinsam benutzte Gegenstände wie Spielzeug, Trinkflaschen, Besteck oder Ähnliches.

Warum ist die Antibiotikagabe so wichtig?

Diesereduziert die Zeit der Ansteckung und schützt grundsätzlich vor den Komplikationen wie beispielsweise einer Mittelohrentzündung, aber auch vor Langzeitfolgen wie Rheumatischem Fieber (Entzündungen der großen Gelenke wie Kniegelenke, Herzbeutel/Herzklappenoder aber auch Schädigung der Nieren).

Wie lange ist die sogenannte „Inkubationszeit“?

Zwischen der Ansteckung und dem Ausbruch liegen meist ein bis drei Tage.

Wie lange bin ich oder mein Kind ansteckend?

Wird Scharlach mit Antibiotika behandelt, besteht schon 24 Stunden nach der ersten Einnahme keine Ansteckungsgefahr mehr. Ohne eine Antibiotika-Therapie sind Erkrankte bis zu drei Wochen nach den ersten Beschwerden ansteckend.

Wie kann ich mich oder andere schützen?

Mit angepasster Hygiene – also bitte keine Trinkflaschen oder Lutscher teilen, nicht vom selben Teller essen, gründlich Händewaschen, bei Niesen oder Husten Abstand halten. Bei auftretenden Symptomen bitte den Kinderarzt kontaktieren – Kinder und Jugendliche, die an Scharlach erkrankt sind oder bei denen der Verdacht besteht, dürfen Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten, Schulen oder auch die Ferienbetreuung vorübergehend nicht besuchen.

Was mache ich, wenn mein Kinderarzt oder meine Kinderärztin nicht da ist?

An den Wochenenden, allen Feiertagen, Brückentagen und am Rosenmontag sind die Teams der Bereitschaftsdienstpraxen für Kinder und Jugendliche im Einsatz. Die Saarbrücker Bereitschaftsdienstpraxis für Kinder und Jugendliche ist im Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin im Klinikum Saarbrücken zu finden, erreichbar unter der Rufnummer 0681 963 3000. Die Erwachsenen finden ärztliche Hilfe in der Bereitschaftsdienstpraxis gegenüber der Zentralen Notaufnahme auf dem Winterberg, erreichbar unter der Rufnummer 0681 970 42580. Weitere Infos sind unter www.kvsaarland.de zu finden.

Weitere Fragen und Antworten von Dr. Marie-Claire Detemple rund um Scharlach-Erkrankungen finden Sie auch in der Saarbrücker Zeitung vom 18. Februar 2022 im Interview mit Martin Lindemann oder online unter: Kinderärztin zur Scharlach-Welle im Regionalverband Saarbrücken (saarbruecker-zeitung.de)

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Portraitfoto Dr. Marie-Claire Detemple
Dr. Marie-Claire Detemple