Das Klinikum Saarbrücken war kürzlich Gastgeber für den Notfalltag Saar. Initiiert vom Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung (ZRF) hat sich der Notfalltag Saar inzwischen als Hauptweiterbildungsveranstaltung für die saarländische Notfallmedizin etabliert. Ziel ist, sich regelmäßig zusammen mit allen beteiligten Berufsgruppen und Institutionen auf einen gemeinsamen Stand zu bringen, neue Erkenntnisse zu teilen und Szenarien für den Notfall gemeinsam einzuüben.
Die ausgebuchte Veranstaltung war nicht öffentlich, teilnehmen konnten angemeldete Personen aus den am Rettungsprozess beteiligten Berufsgruppen und Institutionen. Der Teilnehmerkreis bestand aus ehrenamtlichen nichtärztlichen Hilfskräften, dem professionellen Rettungsdienst und Notärztinnen und Notärzten aus den verschiedenen Kliniken.
Vorträge und praktische Workshops
Nach der Begrüßung durch Hausherr Dr. Christian Braun, Geschäftsführer und Ärztlicher Direktor des Klinikums, sprach Schirmherr Reinhold Jost, Innenminister des Saarlandes, den teilnehmenden Berufsgruppen seinen Dank für ihren Einsatz aus. Timm Mathis, Geschäftsführer des ZRF, begrüßte die Teilnehmenden auf dem Winterberg, betonte die notwendige enge Verzahnung von Präklinik und klinischen Notaufnahmen und wünschte allen einen erfolgreichen Tag. Dr. Thomas Schlechtriemen, Ärztlicher Leiter des ZRF, berichtete über Neuigkeiten vom ZRF und thematisierte u.a. auch die demnächst startende Erprobungsphase für den Telenotarzt. PD Dr. Konrad Schwarzkopf, Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, informierte über „Spezielle Fälle im präklinischen Airway-Management“. Nach den Fachvorträgen zu Neuerungen im Rettungsdienst wurden in verschiedenen Bereichen des Hauptbettenhauses auf dem Winterberg verschiedene praktische Workshops abgehalten. Hierbei wurden berufsgruppenübergreifend relevante Themen behandelt und Szenarien trainiert.
SEK und Höhenrettung auf dem Winterberg
Ein Workshop beschäftigte sich mit der Höhenrettung verletzter Personen aus mehrstöckigen Gebäuden, ein weiterer Workshop zeigte, wie die Zusammenarbeit mit dem Sondereinsatzkommando (SEK) der Polizei bei einem Angriff mit Geiselnahme vonstattengeht. Zudem ging es um geburtshilfliche Notfälle außerhalb des Krankenhauses und die damit zusammenhängende Neugeborenen-Versorgung, in einem Sonographiekurs wurde mittels der umfangreichen Ausstattung unseres Simulationszentrums die präklinische Ultraschalldiagnostik thematisiert sowie über körperliche Untersuchungstechniken bei speziellen Fragestellungen in der Notfallmedizin gesprochen. Immer wieder wurden im Laufe des Tages dabei diverse anspruchsvolle Szenarien in Form von Simulationen eingeübt. Die einzelnen Stationen haben Mitarbeitende des Zentrums für Intensiv- und Notfallmedizin (ZIN) auf dem Winterberg konzipiert und organisiert, der Untersuchungskurs mit den drei Schwerpunkten Abdomen, Trauma und Neurologie wurde von den entsprechenden Kliniken des Hauses kompetent realisiert.
Notfalltag inzwischen Hauptweiterbildungsveranstaltung für Notfallmedizin im Saarland
Bei lebensgefährlichen Notfällen wie beispielsweise bei Reanimationen, Schlaganfällen und Verkehrsunfällen ist die schnelle medizinische Hilfe außerhalb des Krankenhauses unabdingbarer Bestandteil der medizinischen Behandlung. Hier arbeiten ehrenamtliche nichtärztliche Hilfskräfte, der professionelle Rettungsdienst und die von Kliniken bereitgestellten Notärzte eng zusammen. Häufig ist der saarländische Rettungsdienst dabei auch auf Hilfe der freiwilligen Feuerwehren und der Berufs- und Werksfeuerwehren angewiesen, aber auch mit der Polizei wird tagtäglich auf vielen Ebenen eng kooperiert. Im Gegensatz zu überregionalen Veranstaltungen hat der Notfalltag Saar den Vorteil, dass der direkte Bezug zu der praktischen Arbeit vor Ort und zu den im Saarland gültigen Verfahrensanweisungen hergestellt werden kann.