Die Aufbereitungseinheit für Medizinprodukte (AEMP) ist eine der Schlüsseldisziplinen im Krankenhaus und damit ein unverzichtbarer Teil der Krankenhaushygiene, essentiell für die Sicherheit von Patienten und Beschäftigten.
Hygiene bedeutet jedoch weitaus mehr als Sauberkeit. Die Aufbereitung von Medizinprodukten unterliegt strengen Gesetzen, Normen und Empfehlungen und rückt immer mehr in den Fokus der Öffentlichkeit. Eine ordnungsgemäße Aufbereitung wird erfüllt, wenn die „gemeinsame Empfehlung der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention beim Robert-Koch-Institut (RKI) und des Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) zu den Anforderungen an die Hygiene bei der Aufbereitung von Medizinprodukten“ beachtet wird.
Bestimmungsgemäß keimarm oder steril zur Anwendung kommende Medizinprodukte müssen einer entsprechenden Aufbereitung unterzogen werden. Ohne einen intakten Medizinprodukte-Kreislauf wären der OP und viele Funktionsabteilungen letztendlich handlungsunfähig.
Was ist ein Medizinprodukte-Kreislauf?
Nach der Anwendung im OP oder einer Fachabteilung gelangen die wiederverwendbaren Medizinprodukte, also Instrumente oder Geräte, in die AEMP. Nach der Reinigung und Desinfektion erfolgen Kontrolle auf Sauberkeit und Unversehrtheit, sowie anschließend die Pflege und Verpackung der Medizinprodukte durch fachkundige Hand. Anschließend werden die Medizinprodukte einer Dampfsterilisation bei 134°C unterzogen. Erst wenn die strenge Qualitätskontrolle bestanden und alle Parameter der validierten Prozesse erfüllt sind, erfolgen die Freigabe und damit die erneute Bereitstellung der Medizinprodukte. Jeder relevante Arbeitsschritt wird dabei mit Hilfe eines EDV-Systems dokumentiert und somit eine Rückverfolgbarkeit gesichert. Ein kompletter Zyklus dauert ca. 4-5 Stunden.
Zum Wohl der Patienten werden Instrumente, besonders in der minimalinvasiven Chirurgie, immer komplexer und vielfältiger. Damit steigen allerdings auch die Anforderungen an die Aufbereitung. Eine übergeordnete Rolle kommt deshalb der qualifizierten Ausbildung und stetigen Weiterbildung der MitarbeiterInnen zu. Dem hat der Gesetzgeber weitgehend Rechnung getragen, indem er in der sogenannten Medizinproduktebetreiberverordnung qualifizierte Fachkräfte vorschreibt.
In den modernen, seit Mai 2016 genutzten Räumlichkeiten der AEMP des Klinikum Saarbrücken werden jährlich rund 28 000 sogenannte Sterilguteinheiten (StE) verarbeitet. Unter einer Sterilguteinheit versteht man eine Volumeneinheit mit den Abmessungen von 60 × 30 × 30 Zentimetern, was einem Gesamtvolumen von 54 Litern entspricht; hierin befinden sich die für eine bestimmte OP benötigten Instrumentensets.
Die Maschinen, wie z.B. Reinigungs- und Desinfektionsgeräte sowie Sterilisatoren, sind allesamt auf dem neuesten Stand der Technik. Für den reibungslosen Ablauf des Medizinprodukte-Kreislaufes sorgen insgesamt 16 MitarbeiterInnen.
Kontakt:
Leitung: Petra Schankola und Marc Felt
Tel. 0681 963 2556