Mit SZ-Reporter Martin Lindemann hat Dr. Christian Braun über verschiedene aktuelle Themen gesprochen, die derzeit nicht nur den Winterberg, sondern alle Krankenhäuser deutschlandweit umtreiben. Bei dem Interview, das am 20. Juni 2023, auf der Seite B1 (Ankündigung auf Seite A1) erschienen ist, geht es zum Beispiel um die von der Politik gewünschte stärkere Entwicklung hin zu ambulanten Strukturen: "Die aktuell noch deutlichen Grenzen zwischen ambulanter und stationärer Versorgung müssen daher verschwinden, weil es uns nur durch die enge Zusammenarbeit beider Bereiche gelingen wird, die auch von der Politik gewünschte stärkere Ambulantisierung zu bewältigen", sagt. Dr. Christian Braun. Dieser Strukturwandel betreffe allerdings alle Kliniken.
Zukunftskonzept liegt vor - Warten auf Antwort aus der Politik
Auf dem Winterberg komme man an personelle und infrastrukturelle Grenzen, deshalb wurde ein Zukunftskonzept vorgelegt, das auch bauliche Veränderungen vorhat. Das Konzept wurde den politischen Entscheidungsträgern vor einem Jahr vorgestellt, die formale Antragsfrist war Ende März 2023: "Aus Eigenmitteln kann der Winterberg diese Investitionen nicht stemmen. Die Bundesländer sind gesetzlich verpflichtet, die Investitionskosten der Krankenhäuser zu tragen. Nur so kann ein Krankenhaus seinem Versorgungsauftrag gerecht werden. Dafür sind unsere jetzigen Strukturen nicht mehr geeignet. Auf unsere Anträge haben wir aus der Landespolitik aber leider noch keine Rückmeldung erhalten."
Kompetenz sorgt für starke Nachfrage
Außerdem beschäftigt sich das Interview auch mit der Frage, wieso der Winterberg derzeit so stark nachgefragt ist wie nie. Dr. Christian Braun spricht im Interview von zweistelligen Zuwachsraten an Patienten, was unter anderem daran liege, dass immer mehr Patienten aus dem gesamten Saarland gezielt auf den Winterberg kommen oder zwecks spezialisierter Versorgung aus anderen Häusern verlegt würden. Er erklärt das so: "Es zeigt sich deutlich, dass die Menschen zum Beispiel in unserem zertifizierten Darmkrebszentrum oder unserem dreifach zertifizierten Gefäßzentrum behandelt werden wollen. Wir erleben bei komplexen Behandlungen einen Konzentrationsprozess hin zu ausgewiesenen Zentren. Um dies, insbesondere aber auch die Akut- und Notfallversorgung, gewährleisten zu können, sind wir aufgrund der hohen Patientenzahlen in einigen Fällen gezwungen, planbare Untersuchungen und Eingriffe zurückzustellen."
Das komplette Interview ist in der Printausgabe der Saarbrücker Zeitung vom 20. Juni 2023 oder online hier zu lesen.