Neues Level: Winterberg startet mit Roboter-assistierten OPs in die Zukunft

Pressemitteilung /

Das Robotik-System daVinci soll künftig in verschiedenen Fachrichtungen eingesetzt werden.

daVinci ist auf dem Winterberg eingezogen – damit beginnt im Zentral-OP des Klinikums Saarbrücken ein neues Zeitalter: Das Klinikum Saarbrücken startet mit robotischer Chirurgie. Den Startschuss meisterte die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Chirurgische Onkologie. Perspektivisch soll der OP-Roboter auch in der Urologie, der Gynäkologie und der Thoraxchirurgie eingesetzt werden. Vorteile für die Patienten: Schonendere Operationsmethoden, präzisere Ausführung durch optimale Bildgebung und Sicht, schnellere Regeneration. Roboter-assistierte Operationen heben insbesondere Krebs-Operationen auf ein neues Level.

Im Klinikum Saarbrücken startet das robotische OP-Programm und läutet damit ein neues Zeitalter auf dem Winterberg ein. Nach umfangreicher Vorbereitung und Trainingseinheiten von OP-Teams und beteiligten Bereichen wie der Sterilgutaufbereitung hat das Klinikum Anfang Januar das Robotik-System daVinci XI in Betrieb genommen. Mit zwei Konsolen für die Operateure und vier Roboter-Armen handelt es sich um das modernste verfügbare Robotik-System mit breitem Anwendungsspektrum, das auch für die Chirurgie im Bauchraum optimiert ist.

daVinci überträgt die Bewegungen des Operateurs - präzise und sicher

Der daVinci-Roboter führt die Operationsschritte nicht selbst durch. „Der korrekte Begriff ist eigentlich ‚Telemanipulator‘. Der Chirurg sitzt an der Konsole und hat über zwei Kameras einen dreidimensionalen Blick mit zehnfacher Vergrößerung. Der daVinci überträgt die Bewegungen auf die Roboter-Arme und die darin befindlichen Instrumente im Bauchraum. Es operiert weiterhin der Arzt, der aber durch die Flexibilität der Roboterarme trotz kleinster Schnitte deutlich mehr Spielraum hat“, erklärt Chefarzt Dr. Dr. habil Gregor Stavrou, „der Roboter setzt die Handbewegungen des Operateurs in allen Freiheitsgraden komplett um. Sie sind viel gelenkiger und ruhiger als Arme des Operateurs. Das System hebt damit unsere onkologische Chirurgie auf ein völlig neues Level“.

„OP-Roboter stehen für Innovation und Zukunft der Medizin. daVinci ist das modernste OP-Robotiksystem weltweit und eröffnet fachabteilungsübergreifend völlig neue operative Perspektiven für das Team Winterberg“, bestätigt Dr. Christian Braun, Geschäftsführer und Ärztlicher Direktor. Dank einer umfänglichen Förderung von Bund und Land konnte diese wegweisende Investition realisiert werden, ein klares Signal in die Zukunft des Standortes Winterberg, mit dem wir unsere Strategie für die Weiterentwicklung des Hauses weiter vorantreiben.“

Robotik-System soll interdisziplinär eingesetzt werden: "Völlig neue operative Perspektiven"

Den operativen Startschuss setzt die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Chirurgische Onkologie unter Dr. Dr. habil Gregor Stavrou. Erste Eingriffe wurden bereits erfolgreich durchgeführt. Weitere Fachdisziplinen wie die Gynäkologie, die Thoraxchirurgie und auch die Urologie sollen folgen. Zeitnah ist der Einstieg in onkologische Tumorchirurgie avisiert.

„Denn die komplexe Tumorchirurgie ist unsere Zukunft“, weiß Chefarzt Dr. Dr. habil Gregor Stavrou, „daVinci hat für die Chirurgie ein großes Potenzial und bringt Patienten enorme Vorteile: weniger Schmerzen, weniger Komplikationen und kürzere Krankenhausaufenthalte“. Zukünftig können insbesondere Patientinnen und Patienten des Viszeralonkologischen Zentrums (VZ, bestehend aus Darmkrebs-, Leber- und Pankreaszentrum) bei onkologischen Eingriffen von dem hochmodernen minimal-invasiven Verfahren profitieren.

Hinzu komme der Bonus für die Arzt-Ausbildung: Durch die zwei verfügbaren Konsolen bietet das System ein echtes Plus für die Ausbildung der nächsten Generation an Ärztinnen und Ärzten. Der Winterberg ist ein gefragtes Lehrkrankenhaus – darauf will das Haus im Wettbewerb um den medizinischen Nachwuchs aufbauen.

Auf einen Blick – die Vorteile für Operateure und Patienten

SCHONENDER: Minimal-invasive Eingriffe mit daVinci bieten dem Chirurgen mehr technische Möglichkeiten, auch in schwierige Regionen zu kommen, da die Instrumente in jede Richtung geneigt werden können. 3D-Aufnahmen und die vergrößerte Darstellung des Operationsbereichs sorgen für eine bessere Sicht, so dass Nerven- und Gefäßstrukturen geschont werden. Patienten und Patientinnen haben nach der OP weniger Schmerzen und sind schneller wieder mobil.

PRÄZISER: Die hochwertige Visualisierung des zu operierenden Bereichs lässt auch kleinste Strukturen wie Nerven und Gefäße erkennen, was funktionelle Ergebnisse deutlich verbessert. Zudem kann das moderne XI-System eine „Bildintegration im endoskopischen Bild“ verwenden, d. h. es kann beispielsweise eine Ultraschall-Untersuchung im endoskopischen Bild aufgebaut werden. Insbesondere in der Tumorchirurgie sorgt dies für noch mehr Präzision.

SICHERER: Ein großer Vorteil der Roboter-assistierten Chirurgie mit daVinci ist die höhere Sicherheit aufgrund der enormen Beweglichkeit der Roboter-Arme und der optimalen Visualisierung sowie der sogenannten ICG (Indocyaningrün-Injektion). Mit dieser kann der Chirurg während der OP z.B. die Durchblutung des Darms nach Entfernung eines Abschnitts prüfen – und auf dieser Basis weiter operieren.

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Die erste Roboter-assistierte Operation im Klinikum Saarbrücken mit daVinci ist zu sehen.
Den ersten Roboter-assistierten Eingriff absolvierte das OP-Team souverän.
Dr. Dr. habil Gregor Stavrou bedient die Konsole des daVinci-Roboters.
Von dieser Konsole aus steuert der Operateur die Bewegungen der Roboter-Arme. Am Patienten-Tisch befindet sich OP-Personal.
Ein Teil des daVinci-Roboters beim Aufbau im Operationssaal 1 auf dem Winterberg.
Da saß jeder Handgriff: Innerhalb weniger Stunden hat das Umzugs-Team den OP-Roboter vom bisherigen Übungsraum in OP1 verlagert.
Ein Mitarbeiter schiebt den daVinci-Roboter in den OP.
Das Herzstück des daVinci mit den vier Roboter-Armen, die der Operateur von der Konsole aus steuert - sie sind präzise und können in jeden erdenklichen Winkel geneigt werden.
Das Logo des Klinikums in Blau-Grün mit einer Roboter-Illustration daneben.