Das Klinikum Saarbrücken soll zu einem modernen Gesundheitscampus entwickelt werden. "Mit unserem innovativen Konzept tragen wir als Team Winterberg nicht nur den großen Herausforderungen des Strukturwandels im Gesundheitswesen Rechnung, sondern gehen bewusst neue Wege in Richtung sektorenübergreifende Versorgung", sagt Dr. Christian Braun, Geschäftsführer und Ärztlicher Direktor des Klinikums.
Diese wegweisende Initiative würde nicht nur die medizinische Versorgung der Region deutlich verbessern, sondern auch neue Möglichkeiten für ambulante und tagesstationäre Eingriffe schaffen. Oberbürgermeister Uwe Conradt und Dr. Christian Braun präsentierten bereits mehrmals in politischen Entscheidungsgremien und auch in den Medien die ehrgeizigen Pläne für dieses wegweisende Projekt.
Sektorenübergreifende Versorgung im Zentrum
Das Herzstück der Pläne ist ein großzügiger Neubau, der anstelle von alten Gebäude-Teilen entstehen soll. Diese Neugestaltung schafft dringend benötigte Räume für die steigende Anzahl an ambulanten und tagesstationären Behandlungen. Mit besonderem Augenmerk auf die Patienten, damit deren Wege innerhalb des Klinikums so effizient wie möglich werden. „Man kann in Strukturen, die vor über 50 Jahren geschaffen wurden, nicht die Zukunft gestalten“, sagt Dr. Christian Braun.
Durch die Schaffung sogenannter Holding-Areas sollen zudem die für Patienten und Angehörige immer wieder als belastend empfundenen Aufnahme- und Entlass-Prozedere deutlich verschlankt werden – eine wichtige Brücke zwischen ambulanter und stationärer Versorgung. Diese innovative Herangehensweise verspricht nicht nur eine Verbesserung der Patientenerfahrung, sondern auch eine Entlastung der Stationen.
Außerdem ist ein großes ambulantes Operationszentrum im ersten Stock des Neubaus geplant. Hier sollen Klinikärzte arbeiten, aber auch niedergelassene Ärzte die Möglichkeit erhalten, Operationen durchzuführen - eine Reaktion auf den demografischen Wandel, den Fachkräftemangel und den medizinischen Fortschritt, der immer mehr ambulante Eingriffe ermöglicht.
Eine enge Zusammenarbeit zwischen ambulanter und stationärer Versorgung zieht sich wie ein roter Faden durch das Zukunftskonzept Gesundheitscampus Winterberg. Dr Braun ist überzeugt, dass in Zukunft Kliniken weit mehr als heute in einer sektorenübergreifenden Versorgung Verantwortung übernehmen werden.
Raum für tagesklinische Behandlungen
Eine weitere Neuerung sollen die Räumlichkeiten für tagesklinische Behandlungen im dritten Obergeschoss des Neubaus sein. Patienten können dort nach einem Eingriff im Krankenhaus einige Stunden unter ärztlicher Aufsicht verbleiben, ohne auf einer „klassischen“ Station untergebracht zu sein.
Der Gesundheitscampus Winterberg sieht auch eine zentrale Stelle für Notfälle vor und plant die Schaffung eines intersektoralen Notfallzentrums, das die bisher getrennten Notaufnahmen für Kinder und Erwachsene sowie die Bereitschaftsdienstpraxen der Kassenärztlichen Vereinigung für Erwachsene und Kinder zusammenführt. Dies kann Doppelstrukturen vermeiden und die Wege und Wartezeiten für Patienten und Mitarbeitende verkürzen.
Dr. Christian Braun betont, dass der Gesundheitscampus in besonderem Maße dem Strukturwandel im Gesundheitswesen Rechnung trägt. Dadurch freiwerdende stationäre Bettenkapazitäten bieten Raum, die bestehenden Zentren kontinuierlich weiter zu entwickeln, um weiterhin Spitzenmedizin für Saarbrücken und die gesamte Region zu bieten.
Finanzierungszusage steht noch aus
Die Planungen für den Gesundheitscampus Winterberg sind bereits fortgeschritten. Vorbehaltlich einer Finanzierungszusage der Investitionskosten durch das Land könnte der Neubau in fünf bis sechs Jahren in Betrieb gehen. Das Klinikum plant, den Bau schrittweise umzusetzen, um den laufenden Klinikbetrieb in vollem Umfang aufrechtzuerhalten.
Über diese Pläne hat die Saarbrücker Zeitung am 18. August 2023 und die Saar-Revue in der Ausgabe 126 von November/Dezember 2023 (S. 36/37) berichtet.